Plan B
Terry hatte bis jetzt noch nie getötet. Sie sang laut und herzhaft, wenn auch falsch, und schrubbte dazu die weissen Marmorböden. Nicht, dass es staubig gewesen wäre im Haus, im Gegenteil. Yvonne Rastorf, ihre Arbeitgeberin, schien die Vorstellung, ihre Putzfrau könnte ein Staubfusselchen in der Villa erblicken, zu entsetzen. Deshalb reinigte sie, bevor Terry jeweils freitags kam, jedes der acht Zimmer porentief. Terry hatte denn auch tatsächlich nie Schmutz im Rastorfschen Haus vorgefunden. Dafür schon ganz anderes: im Bad ein Sexmagazin mit dem Titel
„Busenwunder“,
das Yvonnes Argusaugen entgangen sein musste, eine Packung Schlaftabletten im Meissner Porzellan und letzte Woche noch etwas viel Interessanteres. Sie hatte sich, aus Mangel an echter Herausforderung, die Unterseite des Ehebettes im oberen Stock vorgenommen. Vielleicht versteckte sich ja irgendwo zwischen Matratze und Bettgestell ein einsames Stäubchen, das entfernt werden wollte. Sie kniete sich auf den Boden, schob den Kopf unters Bett und wischte inbrünstig mit dem Lappen über die edlen Tropenholzlatten, als ihre Finger einen kantigen Gegenstand ertasteten. Er war zwischen Matratze und Holz eingeklemmt. Sie fühlte sofort, was es war. Aufgeregt griff sie danach und zog das kühle Metallteil hervor. Es war eine silbrig schimmernde Pistole. Potztausend! dachte sie und wog das gute Stück in der Hand. Es war schwerer, als sie gedacht hatte. Einen Moment genoss sie das Gefühl, eine Waffe zu halten, dann schob sie sie sorgfältig wieder an ihren Platz zurück. Weshalb die Rastorfs wohl eine Pistole besassen? Und wieso lag sie an diesem Ort? Seltsam. Terry dachte eine Weile darüber nach, dann widmete sie sich wieder ihrer Arbeit, so unergiebig sie auch war. Sie hatte immer schon gern geputzt. Ihre Eltern – herzensgute, aber leider vollkommen unorganisierte Leute – hatten sie in Freiheit und Toleranz erzogen, was nichts anderes hiess, als dass sie im Chaos aufwuchs. Terrys pubertäre Rebellion bestand darin, für Ordnung zu sorgen. Lieber hätte sie gekifft oder wäre zu Open-Air-Konzerten gepilgert wie jedes normale Mädchen in ihrem Alter, doch wenn sie nicht wie ihre Eltern werden wollte – und wer wollte das schon –, musste sie putzen. Aus der Haushaltskasse, die offen in der Küche herumstand, nahm sie Geld, kaufte Besen, Schwämme, Meister Proper und stellte Papierkörbe in jeden Raum. Das Haus glänzte. Die Zimmer dufteten. Mutter lächelte verständnislos, Vater peinlich berührt. Terry war schon im zarten Alter von zwölf Jahren klar gewesen, dass sie Tierärztin oder Atomphysikerin werden wollte und sich das Studium mit Reinigungsarbeiten finanzieren würde. Dann waren ihre Eltern kurz nacheinander gestorben. Mit zwanzig wurde Terry schwanger, war bald darauf verheiratet, einige Wochen später geschieden und Mutter eines Jungen geworden. Jetzt war sie vierundzwanzig und ihr Bastian bald vierjährig. Studiert hatte sie nie. Sie jobbte mal hier, mal dort, putzte jeden Dienstag bei der Anwaltsfamilie Hoffmann und seit einem halben Jahr jeden Freitagvormittag auch bei Rastorfs an der Ahornstrasse 14. Yvonne und Richard Rastorf waren ihr vom ersten Blick an unsympathisch gewesen, doch die Bezahlung war gut, deshalb blieb sie. Yvonne Rastorf, knapp fünfundvierzig, war eine nervöse, zu stark geschminkte Blondhaarige mit schlanken Fingern und einer schmalen Taille. Terry vermutete, dass Yvonne seit Jahren der Brechsucht frönte, um ihre Figur halten zu können. Ihr Mann Richard, etwas über fünfzig, Immobilienmakler, war gross und breit, ein cholerischer Typ mit rot geäderter Nase, kleinen, nah beieinander stehenden Augen und einer lauten Stimme. Die Rastorfs nannten sich in der Öffentlichkeit Schatz, Liebling und Herzblatt. Sie lächelte oft. Er schmunzelte zurück. Und beide verachteten sich gegenseitig. Von Anfang an hatten sie darauf bestanden, dass Terry sie beim Vornamen nannte, denn sie hatten keine Standesdünkel, nein, sie nicht. Auch Putzfrauen waren schliesslich Menschen, das hatten sie ihr schon beim ersten Treffen versichert. Das Rastorfsche Haus lag am Stadtrand im Grünen. Ein ausladender Garten umgab die Villa. Perfekt gestutzte Buchenbäumchen, die rings um den Garten gepflanzt waren, schützten vor neugierigen Blicken. Vor der Veranda lag ein Swimmingpool mit eingelegten Mosaiken, der jetzt im Sommer mit Wasser gefüllt war, daneben standen rote Terracotta-Töpfe mit Buchsbäumchen und Kräutern. Es roch nach Basilikum, Thymian und Lavendel, nach Rosen und Oleander. Nach Reichtum. „Teresa?“ Die spitze Stimme riss Terry aus ihren Gedanken. Sie war dabei, die blitzsauberen Putzlappen, die sie die letzten drei Stunden verwendet hatte, in der Küche auszuwaschen. „Oh, Yvonne, ich habe Sie gar nicht reinkommen gehört.“ Sie drehte den Wasserhahn zu und versorgte das Putzzeug im Schrank. „Das habe ich bemerkt.“ Die Hausherrin stellte ihre Handtasche auf die Ablage neben der Tür und hängte ihre zitronengelbe Seidenjacke auf. Sie stöhnte. „Ist das eine Hitze! Noch nicht mal Mittag und schon fast dreissig Grad! Sind Sie fertig mit Ihrer Arbeit?“ Terry nickte. „Schön haben Sie das gemacht, Teresa. Sie dürfen gehen.“ Sie schenkte Terry ein Lächeln und zog sich in ihre Gemächer zurück. Terry schmetterte ihr ein „Okay!“ nach, ergriff ihren kleinen blauen Rucksack und fuhr mit dem Fahrrad nach Hause.
Terry wohnte in einer Mansarde in einem Aussenquartier, gegenüber vom Polizeirevier. Nachdem sie die Wohnung betreten hatte, riss sie die Fenster auf. Es war drückend heiss. Technorhythmen waren von draussen zu hören, Kinderkreischen und Hundegebell. Der Duft frischer Tomatensauce strömte herein. Bastian war fürs Wochenende von Claudia, Terrys Schulfreundin, abgeholt und aufs Land gefahren worden. Schon lange hatte er sich darauf gefreut und seine gelbe und blaue Lokomotive mitgenommen. Eine rote wünschte er sich ganz, ganz fest, wie er immer wieder sagte, doch Terry hatte ihm erklären müssen, dass sie sich das nicht leisten konnten. Sie warf ihren Rucksack aufs Bett und stutzte. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie das seltsame Geräusch einordnen konnte, das sie eben gehört hatte. Es hatte geklimpert. Aus ihrem Rucksack. Terry öffnete den Verschluss, griff hinein und zog eine schwere Smaragdkette hervor.
„Was um alles in der Welt ...?“,
stiess sie aus. Dann dachte sie scharf nach. War dies ihr Rucksack? Zweifellos. Klein, blau und ausgebessert. Sie verstand nicht viel von Juwelen, aber dieses Stück hier, da war sie ganz sicher, musste ein Vermögen wert sein. Fein geschliffene, grün schimmernde Steine waren doppelreihig in Weissgoldfassungen angeordnet, dazwischen strahlten achteckige Diamanten wie Tautropfen im Mondlicht. Terry sah die Kette an, unschlüssig, was sie tun sollte, legte sie wieder in den Rucksack zurück, nahm sie erneut heraus, staunte, überlegte, staunte noch mehr. In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Terry hatte das untrügliche Gefühl, dieser Anruf bedeute nichts Gutes. Es war Yvonne Rastorf. Ihre Stimme klang anders als sonst. Eisiger, bestimmter. „Na, haben Sie sie schon ausgepackt?“ „Wovon sprechen Sie?“, fragte Terry. „Von meiner Halskette, die Sie gestohlen haben.“ „Was? Wie bitte?“ Terry spürte, wie ein Stich durch ihren Körper schoss. „Yvonne, bitte glauben Sie mir, ich habe nie im Leben –“ „Natürlich nicht. Aber die Polizei wird das denken, wenn ich es erzähle. Und das wird Ihrem Bewährungshelfer nicht gefallen, ganz und gar nicht.“ „Yvonne! Was soll das? Was wollen Sie?“ „Können Sie sich das nicht denken?“ „Nein, beim besten Willen nicht.“ Terry setzte sich aufs Bett. „Ich erpresse Sie.“ Ein paar Sekunden herrschte Stille. Terry umklammerte den Hörer. Ihre Knöchel wurden weiss. „Ich bin nicht erpressbar“, sagte sie leise. „Oh doch, das sind Sie! Jeder ist erpressbar. Jeder hat einen wunden Punkt. Ihrer ist Ihr Kind. Sie haben zwei Monate gesessen wegen wiederholten Diebstahls. Sie sind auf Bewährung draussen.“ „Ich habe nicht zum Spass gestohlen!“, verteidigte sich Terry. „Wissen Sie, was es heisst, ein Kind allein ... Ich hab nur genommen, was niemand mehr wollte.“ „Gleich kommen mir die Tränen. Ein kleiner Diebstahl hier, ein kleiner Diebstahl dort.“ „Woher –“ „... ich das alles weiss? Das braucht Sie nicht zu kümmern. Ich habe meine Quellen. Ich habe Sie genauestens überprüft, Teresa. Ich weiss alles über Sie.“ „Wieso haben Sie mich dann eingestellt?“ „Ich ahnte, dass ich Sie mal brauchen würde.“ Yvonne lachte kurz auf. „Ich möchte, dass Sie heute Abend punkt sechs Uhr unter der Brücke neben der St. Paul Kirche sind.“ „Und wenn nicht?“ „Dann erstatte ich Anzeige. Die Kette ist mehr wert, als Sie in einem ganzen Jahr verdienen. Man wird Sie festnehmen, man wird Ihnen Ihr Kind wegnehmen und in eines dieser Heime stecken. Sie wissen doch, was an solchen Orten für hässliche Dinge geschehen. Manche Mitarbeiter lieben kleine Buben ganz besonders.“ „Hören Sie auf! Ich bringe Ihnen die Kette nach Hause und vergesse Ihren unsinnigen Telefonanruf.“ „Das glaube ich nicht, Teresa. Gehen Sie doch bitte ans Fenster. Und jetzt schauen Sie nach draussen. Sehen Sie mich? Hier! Hier unten, huhuuu!“ Terry starrte auf ihre Arbeitgeberin, die mit dem Handy am Ohr vor der Tür des Polizeireviers stand und nach oben winkte. „Sie werden brav zu Hause bleiben und am Abend zu unserem Treffpunkt kommen. Dort werde ich Ihnen ein Angebot machen.“ „Wer sagt Ihnen, dass ich die Kette nicht im See versenke? Was wollen Sie der Polizei dann erzählen? Wo bleibt dann Ihr Beweis?“ „Teresa“, sagte Yvonne und seufzte. „Sie sind eine abgetakelte Diebin mit einem unehelichen Jungen. Ich bin Frau Rastorf. Das sagt wohl alles. Was denken Sie, wem wird die Polizei glauben? Kommen Sie heute Abend. Sie werden mein Angebot nicht ausschlagen können. Ich biete Ihnen nämlich an, die Kette zu behalten. Sie ist etwas über siebzigtausend Dollar wert.“ Die Rastorfs rechneten immer in Dollars, um ihre kosmopolitischen Freunde zu beeindrucken. Um ein Haar hätte Terry losgelacht. Jetzt ist sie tatsächlich übergeschnappt, dachte sie. Zu viel Kaviar, zu viele Ferragamo-Schuhe, zu wenig Realität. „Und was soll ich dafür tun?“, wollte sie wissen. „Sie sollen meinen Mann umbringen.“
Die Sonne stand noch hoch, doch unter der Brücke war es kühl. Der Fluss strömte zäh vorüber, es roch nach totem Fisch und Algen. Terry war die kleine Treppe hinuntergestiegen, die so aussah, als benutze sie ausser den Kanalarbeitern niemand. Die Stufen waren voll Taubendreck und mit Moos bewachsen. Terry sah auf die Uhr. Zehn vor sechs. Sie hatte noch Zeit, über das Ganze nachzudenken.
Ein Mordauftrag! Das war verrückt.
Doch was sollte sie tun? Ablehnen und riskieren, dass sie angezeigt wurde für etwas, das sie gar nicht getan hatte? Dass man ihr Bastian wegnahm? Niemals! Die Kirchturmuhr schlug sechs. Yvonne, im apricot-farbenen Kostüm mit Krokotasche, stieg die Treppe hinunter, sorgfältig darauf bedacht, sich die Schuhe nicht schmutzig zu machen. Sie lächelte, aber ihre Augen waren hart. „Sie sind pünktlich“, sagte sie, „lassen Sie uns gleich zur Sache kommen.“ „Denken Sie tatsächlich, ich könnte einen Mord begehen?“, fragte Terry. „Selbstverständlich. Siebzigtausend Dollar sind ein stichhaltiges Argument. Ich weiss, dass Sie meinen Mann nicht ausstehen können. Das kann ich Ihnen nicht verübeln. Und ich weiss, wie sehr Sie Ihren Sohn lieben. Glauben Sie mir, ich würde keinen Moment zögern, Sie wegen Diebstahls anzuzeigen.“ Terry glaubte ihr. „Ich habe Sie unterschätzt. Sie sind noch fieser, als ich es je für möglich gehalten hätte.“ „Ja, nicht wahr?“ Yvonne schien stolz darauf zu sein. „Sie sind nicht die Einzige, die mich für ein blondes Dummchen hält. Hören Sie mir jetzt genau zu, Teresa.“ Sie schaute sich um, und ihr Blick blieb an einer Ente haften, die mit drei Jungen vorbeischwamm. „Richard kommt gegen halb acht nach Hause. Kurz darauf wird er baden, wie jeden Freitag.“ „Im Swimmingpool?“ „In der Badewanne natürlich!“ Yvonne schien ärgerlich über die Unterbrechung. „Winters wie sommers. Er hat nichts für Pools übrig. Den haben wir für mich bauen lassen. Ich gehe mit meiner Freundin Barbara ins Theater und werde nicht vor Mitternacht zu Hause sein. Mein perfektes Alibi.“ Sie kicherte mädchenhaft. „Sie haben also genügend Zeit, Ihren Auftrag, so nennt man das wohl, auszuführen.“ „Und wie stellen Sie sich das vor?“ „Sie kennen sich gut im Haus aus. Sie haben einen Schlüssel. Warten Sie, bis er in der Wanne sitzt, dann werfen Sie den eingeschalteten Föhn ins Wasser.“ „Und wieso, wenn ich fragen darf, soll er sterben?“ „Sie dürfen. Richard ist ein Ekel. Ich brachte das Geld in die Ehe, baute ihm das Haus, den Swimmingpool – „ „Den er gar nicht wollte.“ „Ich zahlte seine Schulden, führte ihn in die besseren Kreise ein, ertrug seine Macken, und alles, was er kann, ist, sich mit seinen Geschäftsfreunden zu vergnügen. Aber nicht mit mir!“ „Wieso lassen Sie sich nicht scheiden?“ „Glauben Sie, ich will mein Geld mit ihm teilen? Heutzutage reissen einem die Gerichte ja das letzte Hemd vom Leib. Zudem ist mein Vater streng katholisch. Er würde mich enterben, wenn ich mich scheiden liesse. Scheidung ist für ihn eine Sünde.“ „Mord nicht? Sie haben doch schon genug Geld.“ „Man merkt, dass Sie keine Ahnung haben, Teresa. Geld kann man nie genug besitzen.“ Yvonne warf verächtlich ihre Haare in den Nacken. „Haben Sie verstanden? Reinschleichen, abwarten, Föhn ins Wasser, fertig. Um Mitternacht werde ich Barbara noch auf einen kleinen Drink einladen, damit wir den armen Richard gemeinsam finden.“ „Und dann gehört die Kette mir?“ „So gefallen Sie mir schon besser! Sie warten im Fitnesskeller, bis ich mich überzeugt habe, dass Richard wirklich tot ist und bis ich Barbara aufgewühlt weggeschickt habe. Dann können Sie heraufkommen und nach Hause gehen. Ich werde die Polizei anrufen, und Sie verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Na? Ist das ein Vorschlag?“ „Wie kann ich sicher sein, dass Sie mich nicht verpfeifen und ich lebenslänglich bekomme? Vielleicht hintergehen Sie mich ja.“ „Ich schaufle mir doch nicht mein eigenes Grab“, schnaubte Yvonne. „Was hätten Sie für einen Grund, meinen Mann umzubringen? Die Ehefrau ist immer die Verdächtige, merken Sie sich das. Sie lesen doch auch Krimis, oder? Sie tun mir einen grossen Gefallen, Teresa. Ich war noch nie knausrig. Siebzigtausend Dollar sind für mich ein Pappenstiel. Wegen solch einer Lappalie würde ich Sie niemals betrügen. Sie können mir vertrauen.“ Seltsamerweise tat Terry das. „So einfach kommen Sie nie wieder zu Geld. Damit können Sie Ihrem Jungen all die Kleider und Spielsachen kaufen, die er will. Sie können aufhören zu putzen. Sie könnten studieren, wenn Sie wollen. Was war es noch gleich? Tierärztin? Atomphysikerin? Die Welt stünde Ihnen offen. Nun?“ Sie hielt Terry die Hand hin und lächelte sie beinahe freundlich an. Terry schaute auf ihre langen manikürten Finger. Ja, Richard war ein Ekel. Ja, siebzigtausend Dollar zu besitzen wäre phantastisch. Ja, sie liebte ihren Bastian über alles und wollte nie von ihm getrennt werden. Und nein, selbstverständlich nein, sie würde niemals morden. Sie würde sich etwas anderes überlegen. Sie nahm Yvonnes Hand, drückte sie kräftig und sagte: „Ich tue es.“
Sie kam sich lächerlich vor, als sie um halb acht mit dem Föhn bewaffnet hinter dem weissen Lamellenschrank im Rastorfschen Schlafzimmer stand. Der Spalt, der die Wand vom Schrank trennte, war gerade breit genug, dass Terry sich verstecken konnte. Wenn sie um die Ecke schaute, hatte sie einen freien Blick auf die Treppe, die ins Wohnzimmer hinunterführte. Die Wand zu ihrer Linken war die Mauer zwischen Schlafzimmer und Bad. Liess Richard das Wasser in die Wanne laufen, würde sie es hören. Sie verstand sich selber nicht: Wieso wartete sie mit dem Föhn in der Hand auf ihn? Sie hatte doch gar nicht vor, ihm auch nur ein Haar zu krümmen. Was sollte sie nur tun? Sie überlegte fieberhaft, zermarterte sich das Hirn, wie sie sich aus dieser unsäglichen Situation befreien könnte, da hörte sie, wie die Haustür geöffnet wurde. Lachen ertönte. Wortfetzen. Ein Schlüsselbund wurde auf die Ablage geworfen. Richard war nicht allein. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Sie hörte Gläserklirren, verhaltenes Gekicher und eine helle, junge Frauenstimme, die ihr bekannt vorkam. „Wo denkst du hin!“, dröhnte Richard, „die kommt nicht vor Mitternacht zurück.“ Terry verstand nicht, was die junge Frau antwortete. Richard sagte lachend: „Oh, du durchtriebenes Früchtchen!“ Dann tönte es, als würden die beiden auf den Marmorböden, die Terry heute frisch geschrubbt hatte, Fangen spielen. Frank Sinatra sang aus dem Lautsprecher „Strangers in the night“. Irgendwie musste sie hier raus. Leise schlich sie sich aus ihrem Versteck, ging auf Zehenspitzen zur Treppe und spähte hinunter. Dort sassen sie auf dem schwarzen Ledersofa und küssten sich. Richards Hand suchte unter der blauen Bluse seiner Geliebten die richtigen Stellen, und ihre pink bemalten Fingernägel zerzausten seine wenigen Haare. Er nestelte an ihrem Büstenhalter herum, schaute sie an wie einer, der es kaum erwarten konnte, und sagte: „Freitags bade ich immer.“
„Oh, du Scheusal!“,
sagte die junge Frau lachend, knabberte an seinem Ohr und meinte darauf: „Dann wollen wir deinen Rhythmus doch nicht durcheinander bringen. Ich lasse schon mal das Wasser ein.“ Sie stand auf und kam schnurstracks auf Terry zu. Terry hastete zu ihrem Versteck zurück und hielt den Atem an. Sie hatte die Frau erkannt. Die langen kastanienbraunen Haare, die schmalen Schultern, die unsicheren Bewegungen, die verrieten, dass sie so gerne älter scheinen würde, als sie war. Kein Zweifel. Richards Geliebte war Jessica Hoffmann, die siebzehnjährige Tochter der Anwaltsfamilie, deren Haus Terry jeweils dienstags putzte. In ihrem Zimmer hingen Poster von Pferden und Pandabären, unter ihrem Kopfkissen steckte das rote Tagebuch mit dem kupfernen Schlösschen, und neben ihrem Bett lagen stapelweise „Bravos“ und „Girls“. Jessica und Richard. Wenn das der Hoffmann wüsste. Oder Yvonne Rastorf. Während das Wasser in die Badewanne plätscherte, überlegte Terry fieberhaft. Konnte sie Richards Affäre für ihre Zwecke benutzen? Aber wie denn? Er hatte sie ja nicht erpresst, und wen er in sein Bett schleppte, konnte ihr egal sein. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn sie Yvonne mit einem heissblütigen Gigolo ertappt hätte. Das hätte sie vielleicht retten können. „Richi!“, rief Jessica aus dem Badezimmer, „du kannst kommen!“ Er eilte hinauf. Terry drückte ihren Körper so nah an die Wand, wie sie konnte. Sie hörte, wie er seine Schuhe abstreifte, den Reissverschluss öffnete, das Rascheln, als er seine Hose auszog und aufs Bett warf. Dann tapste er barfuss ins Badezimmer. Mit einem wohligen „Aaah“ stieg er in die Wanne. Wenn es einen günstigen Moment zur Flucht gab, dann diesen. Vorsichtig trat Terry hinter dem Schrank hervor. Aus dem Bad spritzte und platschte es. Jessica kicherte. „Wo ist mein kleines Mädchen?“, gurrte Richard. Terry schob sich leise Richtung Treppe. „Oh, tut das gut, Jess“, stöhnte Richard. Terry schlich weiter. „Du bist phantastisch!“, schrie Richard. Terry hatte es fast geschafft. Da stiess Jessica einen entzückten Schrei aus, Terry erschrak, der Föhn glitt ihr aus der Hand und fiel scheppernd auf den Boden. Augenblicklich war es totenstill. Terry blieb wie versteinert stehen. „Richi, was war das?“, fragte Jessica. Bevor Terry sich gefangen hatte und die Treppe hinunterrasen konnte, wurde die Badezimmertür aufgerissen. Richard stand splitternackt vor ihr, völlig entgeistert. Auf seinem Kopf klebte ein Schaumkrönchen, und weisse Flocken liefen seinen Körper hinunter. Seine Haut war gerötet und aufgeweicht. Er dampfte. Er roch nach Jasmin. Er starrte unentwegt auf Terry und blaffte: „Sie?! Was tun Sie denn hier?“ Terry brachte kein Wort heraus. Sie versuchte, ihre Augen loszureissen von dem Ort zwischen seinen Beinen, wo besonders viel Schaum aufgetürmt war. Langsam schritt sie rückwärts. Richard schien angestrengt nachzudenken. „Moment mal“, sagte er, „ich will wissen, was hier los ist!“ Er blickte auf den Föhn am Boden, legte seine Stirn in Falten. Dann hatte er verstanden. „Aha! So ist das! Die Putzfrau und der elektrische Schock! Yvonne hat Sie angestellt, nicht wahr? Erstaunt mich gar nicht, nein, erstaunt mich nicht im Geringsten.“ „Richi, was ist?“, drang Jessicas Stimme aus dem Bad. „Alles in Ordnung!“, rief er ihr zu. „Ich hab hier was zu erledigen.“ „Bitte, Richard“, warf Terry ein. Er unterbrach sie rüde. „Sie wollen mich um Verzeihung bitten? „Nein, Richard, bitte …ziehen Sie sich etwas über.“ „Oh.“ Er blickte an sich hinunter, als sähe er das, was dort war, zum ersten Mal, dann sagte er: „Sie bleiben hier!“ Er holte ein Frotteetuch, schlang es sich um die Hüften und schloss die Badezimmertür. „Setzen Sie sich“, befahl er und zeigte aufs Ehebett. Terry nahm Platz. Er blieb vor ihr stehen. „Ich will alles wissen, Teresa. Und belügen Sie mich nicht! Erzählen Sie mir nicht, Sie seien mit dem Putzen nicht fertig geworden und hätten nur noch schnell den Föhn abstauben wollen.“ „Es ist nicht so, wie Sie denken. Tatsächlich wollte ich überhaupt nicht ... ach, verflixt! Sie werden mir nicht glauben, Richard, aber ich wollte Sie nicht umbringen.“ „Sie haben recht, Teresa. Ich glaube Ihnen nicht. Und jetzt reden Sie Klartext! Wann hat sie Sie angeheuert, was hat sie Ihnen geboten?“ „Eine Million“, warf Terry geistesgegenwärtig ein. „Dollar“, fügte sie hinzu. Man konnte nie wissen. „Ach ja?“ Er hob erstaunt die Augenbrauen. „Und wie lautet Plan B? Es gibt doch wohl einen Plan B? Der käme jetzt zum Zug, meine Liebe.“ Da erzählte Terry ihm alles. Von ihrer Vorstrafe, von der Halskette, von Yvonnes Erpressung. Dazu dichtete sie die klitzekleine Gage von einer Million Dollar, die Yvonne ihr für den Mord auszahlen würde. „Dieses Biest“, stiess Richard aus, und in seiner Stimme klang so etwas wie Bewunderung mit. „Und nun zu Ihnen, Teresa ...“ „Lassen Sie mich einfach von hier verschwinden, Richard. Es ist nichts geschehen. Es gibt keinen Plan B. Sie haben mich mit dem Föhn gesehen. Ich habe Sie mit Jessica Hofmann gesehen. Wir sind quitt.“ „Sie kennen Jess?“ „Ihr Vater ist Anwalt.“ Sie sagte das mit etwas Nachdruck, und es verfehlte seine Wirkung nicht. Er zuckte zusammen. Als er sich neben sie aufs Bett setzte, legte er seinen feuchten Arm vertraulich um ihre Schultern. „Sie sind eine kluge Frau. Solch ein Talent soll man nicht verschwenden. Sie könnten alles Mögliche aus Ihrem Leben machen. Sie bräuchten nicht mehr anderer Leute Häuser zu putzen.“ Terry lächelte müde. Richard schaute sie verschwörerisch an. „Sie könnten reich werden, Teresa, und das wollen Sie doch, nicht wahr? Ich habe einen besseren Charakter als Yvonne, ich erpresse Sie nicht. Ich mache Ihnen einen Vorschlag.“
Punkt Mitternacht öffnete sich die Tür, Yvonne Rastorf trat ein, im Schlepptau eine pummelige Kurzhaarige. Terry sass auf dem Sofa und las in einer Ausgabe von „Finanzwelt heute“. „Nanu?“, sagte Yvonne verwirrt, als sie Terry sah. Dann lächelte sie ihre Begleiterin an. „Vielleicht gehst du jetzt besser nach Hause, Barbara.“ Kaum hatte sich die Tür hinter der Frau geschlossen, fuhr sie Terry an: „Was soll das? Das war nicht unsere Abmachung!“ „Es gab Probleme“, sagte Terry. „Was für Probleme? Haben Sie Ihren Auftrag ausgeführt?“ „Ja. Aber es ist anders gekommen, als ich dachte. Ihr Mann setzte sich in die Wanne. Ich habe den Föhn ins Wasser geworfen.“ „Ja? Und weiter?“ „Er hat augenblicklich gezappelt und gezuckt, es war wirklich schrecklich anzusehen. Aber er ist und ist nicht gestorben.“ Terry holte tief Atem, als würde sie die Erinnerung an dieses Erlebnis noch immer erschüttern. „Und dann, was taten Sie dann? Lassen Sie sich doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!“ „Die Augen sind ihm aus den Höhlen getreten“, berichtete Terry. „Er schaute mich mit einem Ausdruck panischen Entsetzens an, während er unkontrollierte Laute von sich gab und sein Körper wie bei einem epileptischen Anfall zitterte. Es war furchtbar. Ich sah minutenlang seinem Ringen zu, bis er sich in einem besonders heftigen Krampf die Zunge abbiss. Sie fiel wie ein lebloses Stück Fleisch aus seinem Mund.“ Yvonne wurde bleich. „Ich dachte immer, sowas gehe ganz schnell.“ „Dachte ich auch“, pflichtete ihr Terry bei, „doch Ihr Mann schien mit jeder Faser am Leben zu hängen. Es war kaum zu ertragen.“ „Du meine Güte“, entfuhr es Yvonne. „Tja, da ihn der Strom also nicht umbrachte, musste ich nachhelfen. Während er noch schüttelte und schäumte, holte ich die schwere bronzene Mozart-Büste aus dem Wohnzimmer und erschlug ihn damit. Anders ging es nicht. Tut mir leid.“ „Grundgütiger! Und jetzt ist ... sitzt ... liegt er tot in der Badewanne?“ „Wo denken Sie hin! Nein, wenn ich schon solch einen Auftrag übernehme, dann führe ich ihn auch richtig aus. Ich schleppte Richard nach unten, hievte ihn in den Kofferraum seines Autos und fuhr in den Wald. Dort verbuddelte ich ihn, fuhr zurück, reinigte Bad, Treppe und Mozart so gründlich, wie Sie es von mir kennen, und erlaubte mir, etwas Sauberes aus Ihrem Kleiderschrank anzuziehen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Ich denke, Sie können zufrieden mit mir sein.“ „Nun“, sagte Yvonne, „so war es nicht abgemacht, Teresa, aber ich finde, Sie haben ausserordentlich erfinderisch gehandelt. Richtig kreativ. Sie haben sich die Smaragdkette verdient. Ich werde meinen kleinen Erpressungsversuch, den Sie mir sicher nicht übel nehmen, vergessen, und wir können in Frieden scheiden.“ Terry lächelte: „Wäre es nicht an der Zeit, den Erfolg unserer Mission mit einem guten Glas Wein zu feiern?“ „Selbstverständlich.“ Yvonne eilte eifrig zum Barschrank, nahm eine Flasche Burgunder und zwei Kristallgläser heraus, kam an den Tisch zurück und schenkte ein. „Prost, Teresa. Auf unser gutes Gelingen.“ „Prost, Yvonne. Wie wäre es mit ein paar Biskuits dazu? Ich sterbe vor Hunger.“ „Natürlich.“ Sie ging in die Küche. Und während sie kleine Linzertörtchen in eine Porzellanschale füllte, begann Terry mit dem, was sie sich in den letzten Stunden zurechtgelegt hatte. Plan B.
Es war gegen halb sieben am Morgen, als Richard ausserordentlich guter Laune nach Hause kam. Er trug eine Aktentasche in der Hand. Terry fühlte sich übernächtigt. Hin und wieder war sie kurz eingenickt, aber von richtigem Schlaf konnte keine Rede sein. Jetzt sass sie am Boden, vor sich eine Tasse Kaffee und die halbleere Schale mit Linzertörtchen. „Na, meine Liebe?“, fragte Richard. „Alles in Ordnung?“ Terry erhob sich und nickte. „Es hat genau so geklappt, wie wir es geplant haben.“ „Ist sie ... liegt sie im ...?“ „Fitnesskeller. Sieht nach einem Unfall aus, wie abgemacht.“ „Ich möchte sie sehen.“ „Passen Sie auf, dass Sie keine Fussspuren im Blut hinterlassen.“ Er öffnete die Kellertür und stieg einige Stufen hinunter. Als er die Mitte der Treppe erreicht hatte, sah er Yvonne im Halbdunkeln zwischen zwei Trainingsgeräten liegen. Ihre Beine waren abgewinkelt, ihre Haare blutverschmiert, ebenso Stirn, Wangen und das rechte Ohr. Die Augen waren geschlossen. Neben ihrem Kopf lag eine schwere Hantel. „Komisch riecht es hier“, sagte Richard. „Das Blut“, meinte Terry. Er schüttelte angewidert den Kopf. Zurück im Wohnzimmer liess er das Schloss seiner Aktentasche aufschnappen. Terry erblickte sauber gebündelte Hundert-Dollar-Scheine. „Eineinhalb Millionen“, flüsterte sie. Richard grinste. „Sie brauchen nicht nachzuzählen, es stimmt. Und jetzt gehen Sie, damit ich mich meiner Trauer hingeben kann!“ „Da ist noch etwas“, sagte sie. Sie fasste in ihre Gesässtasche, holte die Pistole heraus und richtete sie direkt auf ihn.
„Was soll das, Teresa? Was tun Sie? Woher haben Sie diese Waffe?“
„Ich bin Putzfrau, wissen Sie das nicht mehr? Ich putze auch die entlegensten Winkel Ihrer Wohnung.“ „Machen Sie jetzt keinen Fehler! Es ist doch alles so gut gelaufen.“ Er fuhr hastig über sein Kinn. „Sie haben das Geld. Geben Sie mir die Waffe, und gehen Sie als reiche Frau nach Hause. Wir brauchen uns nie wieder zu sehen. Sie haben prima gearbeitet, ganz prima. Wirklich, Teresa, ich bin Ihnen sehr dankbar.“ „Glauben Sie im Ernst, dass ich einen Menschen umbringen könnte?“ „Aber das haben Sie doch. Yvonne ...“ „Yvonne geht es gut. Sie schläft tief und fest. Schlafmittel im Wein.“ „Aber das Blut, die Hantel ...“ „Ich wartete, bis sie eingeschlafen war, schleppte sie in den Keller, beschmierte sie mit Ketchup. Sie erinnern sich, der Geruch ...“ Richard sprang auf. „Sie! Geben Sie mir mein Geld zurück, auf der Stelle, und verschwinden Sie aus diesem Haus!“ „Sie vergessen, dass eine Pistole auf Sie gerichtet ist, Richard. Sie tun, was ich sage! Sie gehen jetzt in den Keller!“ „Ich lasse mir doch von Ihnen nichts befehlen, Sie kleine dumme Putzfrau!“ „Rein mit Ihnen!“ Terry fuchtelte mit der Pistole vor seinem Gesicht herum, drängte ihn zum Keller, stiess ihn hinunter. Er stolperte über ein paar Stufen und fing sich wieder. Terry schloss die Tür zum Fitnessraum von aussen zu. Sie drehte den Schlüssel zweimal um und legte ihn auf den Tisch. Nach einigen Minuten vernahm sie wütende Stimmen. Unten erwachte Yvonne allmählich aus ihrem Schlaf. Sie ging nach oben und schob die Pistole, nachdem sie sie ausgiebig gereinigt hatte, wieder unters Bett, zupfte den Bettüberwurf gerade, staubsaugte die Linzertörtchenkrümel vom Teppich. Niemand sollte sagen können, sie sei keine gute Putzfrau. Dann ging sie zum Telefon. „Hallo, Pizzakurier? Ich hätte gerne zweimal Pizza Napoli an die Ahornstrasse 14. Heute abend um zwanzig Uhr. Genau, in zwölf Stunden. Extra Oliven? Ja, doch. Artischockenherzen? Gerne. Sie können einfach reinkommen, die Tür steht offen. Auf dem Wohnzimmertisch liegt der Schlüssel zum Keller, wo unsere Party stattfindet. Bitte bringen Sie uns die Pizzas gleich runter. Danke.“ Sie nahm den Aktenkoffer mit dem Geld. Er war schwer, wunderbar schwer. Dann verliess sie das Haus und machte sich auf den Heimweg. Um ihren Hals lag die Smaragdkette und schimmerte in der aufgehenden Morgensonne. Ihr Bastian wartete. Bald würde er eine rote Lokomotive bekommen und eine grüne dazu. Bald würde sie studieren, Tiermedizin oder Atomphysik. Das Anwaltsehepaar Hoffmann hatte sie neulich angefragt, ob sie nicht auch freitags bei ihnen putzen möchte. Das schien Terry eine gute Idee. Nicht, dass deren Villa das nötig gehabt hätte. Frau Hoffmann konnte den Gedanken, ihre Putzfrau könnte ein Stäubchen in ihrem Haus entdecken, nicht ertragen, und reinigte, bevor Terry kam, alles porentief. Die Hoffmanns nannten sich in der Öffentlichkeit Schatz, Liebling und Herzblatt. Nur Terry wusste, nachdem sie vor kurzem einen interessanten Fund unter dem Ehebett gemacht hatte, dass sie sich in Wirklichkeit zutiefst verachteten.
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